Die Altherrengruppe „68 und älter“ im Reitverein Albersloh

Nach der großen Jubiläumsfeier „75 Jahre RV Albersloh“ mit ökumenischer Hubertusmesse, Festball und „Show und Sport zu Pferde“ anlässlich der Einweihung der 2. Reithalle gab der Verein eine „Helferparty gegen Ende des Jahres 2002. Auf dieser Party fragten ca. 3 bis 4 „ältere“ Herren (bis dato passive Vereinsmitglieder) den Reitlehrer Ludger Lütke Harmann, ob er ihnen nicht auch das Reiten beibringen könne. „Ja, aber … Ihr müsst mindestens zu 8 sein und das Ziel muss sein, gemeinsam am 1. Mai 2003 zu unserem Ehrenvorsitzenden Walter Schulze Dernebockholt reiten zu können.“ lautete die Antwort.

Ja super, nach einigen Bierchen ist das doch wohl kein Problem. Keiner ahnte, welchen Schleifer sie da gefragt hatten. Im Januar 2003 ging es mit dem Unterricht los. Diejenigen, welche vor 30 oder 40 Jahren schon einmal das Reiten gelernt hatten, erkannten sofort die alte Schule!! Die, die vorher noch nie geritten hatten, konnten nur ächzen und stöhnen. Auch die Geduld der Pferde wurde auf eine harte Probe gestellt.

Von den ersten 13 Recken haben nicht alle – aus verschiedensten Gründen – durchgehalten. Mancher ging, mancher kam. Letztendlich waren es 8 Männer plus Reitlehrer, die sich so lange gequält haben, bis das Ziel erreicht und mit einer tollen Urkunde belohnt wurde.

Der erste „Auswärtsritt“ wurde am 11.10.2003 in Elte durchgeführt und mit einer Schleife belohnt. Wir waren stolz wie Oskar.

Die so entstandene Gruppe hat sich den Namen „68 und älter“ gegeben. Er besagt, dass hier nur männliche Vereinsmitglieder mit dem Geburtsjahrgang 1968 oder früher (bis 1939) beheimatet sind. Sie hat sich der aktiven Freizeitreiterei in Feld und Wald verschrieben. Im Laufe der Jahre hat sich die Gruppe auf 10+1 Personen festgelegt. Ähnlich wie im Kegelklub hat sie einen Vorstand, einen Kassenwart und einen Festausschuss. Einmal jährlich wird eine Vollversammlung einberufen und ein Jahresausflug sowie sonstige reiterliche Freizeitaktivitäten geplant. Der Festausschuss organisiert die Aktivitäten ohne Pferde.

 

Das sich im Laufe der Jahre entwickelte Selbstverständnis der Gruppe lautet in etwa:

  • Wir wollen eine reine Männergruppe sein.
  • Wir reiten aus Spaß und nehmen Rücksicht auf andere (Rehe, Wanderer, Mountainbiker etc.).
  • Wir reiten (fast immer) samstags ins Gelände (im Winter wird in der Halle Dressur unterrichtet).
  • Wir achten auf unseren Vorder-, Hinter- und Nebenmann (z.B. dass keiner dehydriert und so).
  • Wir halten Abstand zum Vordermann (es sei denn der Reitlehrer befiehlt „ohne Abstand“)
  • Wir akzeptieren und respektieren uns untereinander mit allen Schwächen und Stärken jedes Einzelnen.
  • Und: Wenn schon große Klappe, dann für alle (es sei denn der Reitlehrer ist dabei, dann nur ER!!).

 

Die Gruppe setzt sich wie folgt zusammen (In alphabetischer Reihenfolge der Hausnamen): 

Mozefix, Verfahrmichfix, Miraculix, Düsefix, Lehrunsfix, Göbelix, Laberix,, Hauwegwienix, Mercederix, Ichkenndichfix, Fallumwienix. (Die richtigen Namen sind dagegen doch langweilig – oder?)

 

Unsere Aktivitäten 

Neben unseren regelmäßigen Samstagsritten organisiert reihum jedes Mitglied der Gruppe einen Tagesritt in einem interessanten Gelände (das erste Mal organisierte Ichkenndichfix 2003 den oben genannten Tagesritt in Elte).

Einmal im Jahr erfolgt ein Ritt „rund um Albersloh“ auf unterschiedlichen Strecken, aber jetzt gehen uns die Strecken aus und wir müssen uns etwas neues ausdenken.

Mit Ausnahme zweier 6-Tage-Trails in Polen  (Masuren und Waldkarpaten auf Huzulen) waren wir immer mit eigenen Pferden unterwegs.

Aus der Gruppe heraus entstanden auch spontane Ritte einzelner Mitglieder (unabhängig von den geplanten) – so zum Beispiel „Ritt der Ruhe“ im Wendland, Sternritte in den Dammer Bergen, Gestütsweg von Neustadt Dosse nach Redefin, Wanderritt in der Eifel (Schneifel), aber auch um die Ecke in der Haard, der Hohen Mark oder der Kirchhellen Heide kann man sich wund und blau reiten.

In Absprache mit der Stadt Münster helfen wir regelmäßig dabei, die Reitwege und Natursprünge in der Hohen Ward in Schuss zu halten. Das ist schließlich unsere Haus- und Fuchsjagdstrecke.

Meistens lässt sich der/die amtierende Fuchsmajor(in) für unsere Arbeiten vor der Fuchsjagd nicht lumpen und es wird wieder ein gemütlicher Abend.

Natürlich haben einige, gerade die jüngeren in der Gruppe, im Laufe der Zeit auch Ehrgeiz entwickelt und nehmen inzwischen sogar an Reitturnieren teil (z. B. am Oldie-Cup) und stellten häufig Sieger und errangen immer hervorragende Platzierungen.

Übrigens, runter gefallen sind wir alle schon einmal (oder mehrmals), aber bei mitreitendem Arzt und Sanitäter konnte alles wieder geradegebogen werden.

Als sich die Gruppe bildete, konnte keiner ahnen, welch tolle Kameradschaft sich entwickeln und was für wunderbare Ritte wir gemeinsam erleben würden.

Wir hoffen (altersbedingt), dass das noch lange so bleibt, denn es gibt noch so viele l wunderschöne Strecken, die wir noch nicht geritten sind.

 

 

Bericht 17.08.2015: Klaus Arendt